S.20
Jemand am Arm. „Genieve, was machst du
denn hier ? Es ist mitten in der Nacht. Geht es
dir gut?“ fragt mich der junge Mann.
Zunächst erkenne ich ihn nicht, wegen der
Dunkelheit. Doch dann schon. „Ich musste
nur mal kurz raus. Ja, ähm, ja, ich glaube, mir
geht es gut, Elijah.“
„Hast du das gleiche gesehen, was ich
gesehen habe?“ frage ich. „Ich weiß nicht,
was du meinst. Was immer du gesehen hast,
es war bestimmt nur eine Katze oder
so“, meint er und sieht mich an. „Hmm, ja,
genau, eine Katze, ja, ich habe eine Katze
gesehen“, lüge ich und will an ihm vorbei
gehen, doch er hält mich fest. „Ist wirklich
alles gut?“, fragt er mich erneut. Ich nicke
und antworte erneut: ,,Ja“ und gehe an ihm
vorbei in mein Zimmer. Dort begreife ich erst
mal gar nicht, was gerade geschehen ist. Mein
verstorbener Bruder hat mich gerade vor
Dracula gewarnt. Das gibt es doch nicht?
Doch da ich so müde und erschöpft bin,
schlafe ich auf dem Boden ein.
S.21
Kapitel 5:
Die Warnung
Am nächsten Morgen bin ich sehr müde und
schlapp, als ich Elisabeth für einen kleinen
Spaziergang abholen möchte. Die Kleine
macht sich die ganze Zeit darüber lustig und
hüpft um mich herum wie ein Flummi. Wir
schlendern durch die Stadt am Fuße des
Schlosses und schauen uns um. Elisabeth
läuft vor und ich trödele leicht hinterher. Auf
einmal zieht mich eine fremde Frau in eine
leere Gasse hinein. „Genieve, ich weiß, wen
du vergangene Nacht gesehen hast. Es war
Jonathen. Hör mir gut zu. Du bist etwas
Besonderes, aber solche Leute wie Dracula
mögen uns nicht. Sie sind egoistisch und
wollen uns vernichten, weil sie Angst haben,
dass wir mächtiger sind als sie. Nimm dich in
Acht. Sie sind hier überall. Zeige ihnen nicht
deine Kräfte. Merke dir meine Worte.“, sagt
die Frau und verschwindet einfach.
Ich stehe immer noch verdutzt in der Gasse und frage
mich, was diese ganzen Warnungen sollen.
Plötzlich steht Elisabeth wieder neben mir.
„Alles klar? Lass uns zurück zum Schloss, du
siehst wirklich nicht gut aus und solltest dich
etwas hinlegen. Ich lege mich einfach auch in
mein Bett und schlafe.“ sagt sie lieb und geht
mit mir zurück zum Schloss. Als ich mich in
mein Bett lege und schlafen will, ist der letzte
Gedanke, den ich habe, dass ich auf der Hut sein werde. Immer!