Mit meinem Corona- Museum möchte ich die Dinge zum Vorschein bringen, die für mich durch das Virus nicht stattfinden konnten.
Dafür habe ich als erstes meinen Schuhkarton mit Zeitung beklebt, genauso wie die Pappe der zweiten Ebene. Jedes Stück Zeitung steht in Verbindung mit dem Coronavirus. Das habe ich bewusst gemacht, weil sich alles um Corona dreht, es gibt keine Zeitung oder Nachrichtensendung, in der sich nicht ausgiebig mit dem Virus beschäftigt wird.
Um meinen Schuhkarton rum habe ich eine Kette befestigt. Diese Kette steht dafür, dass wir festgekettet sind. Durch die Maßnahmen, die gegen das Virus immer wieder auf’s Neue ergriffen werden, sind wir an unser Zuhause gekettet und dürfen uns nicht frei bewegen und das machen, was wir sonst zu der jetzigen Zeit machen würden, wie zum Beispiel Skifahren.
Mein Karton besteht aus lauter medialer Übersetzungen, angefangen mit einer kleinen Wollmütze, die für den Skiurlaub steht, der ausgefallen ist. Generell ist im letzten Jahr sehr viel Urlaub für mich ausgefallen. Zu Anfang der Corona- Krise war ein Urlaub mit meiner Oma in New York geplant, der ganz spontan wegen der Pandemie abgesagt wurde, weil die Einreise in die USA nicht mehr gestattet war. Der Urlaub wird von meiner Schneekugel aus New York veranschaulicht, die mir mal als Souvenir mitgebracht wurde. Auch in Zukunft werden Urlaube für mich wegfallen. Im Sommer 2021 wollte ich mit meiner Familie nach Kalifornien fliegen, eine Rundreise machen und dort die Hochzeitsreise meiner Eltern wiederholen. Die mediale Übersetzung für diesen Urlaub ist der Yosemite Kalender. Diesen haben meine Eltern 2001 auf ihrer Hochzeitsreise in dem Yosemite- Nationalpark gekauft. Außerdem findet unser Afrika- Urlaub nicht wie geplant statt. Genau wie unsere Reise nach Amerika, müssen wir auch diese um ein oder zwei Jahre nach hinten verschieben. Für meinen Afrika Urlaub stehen zum einen die Giraffe, die links an der Kette hängt, weil wir eben festgekettet sind und nicht nach Südafrika können, zum anderen die Schlange, die Sonnenbrille, der Koffer und das Souvenir, mit Sand und Muscheln. Diese kleinen medialen Übersetzungen stehen aber auch für andere Kurztrips, zum Beispiel an die Ostsee, die nicht gestattet waren. Zur meisten Zeit über das Jahr verteilt durfte man sich nur zu zweit, beziehungsweise mit einer Person aus einem anderen Haushalt treffen, wofür die beiden Schlümpfe stehen. Daraus folgend durfte auch nicht gefeiert werden, das Partyhütchen. Weder Oktoberfest, der Hut, den die Giraffe trägt, noch Halloween durfte gefeiert werden, die Haarspangen- Hand, die an der Kette befestigt ist. Genauso durfte Karneval nicht gefeiert werden. Ich bin Mitglied in einem Karnevalverein, dafür der Anstecker/Pin oben links, und dieses Jahr mussten und müssen wir komplett auf unsere Veranstaltungen und Auftritte verzichten. Unten im Hintergrund sieht man eine unausgepackte Geburtstagskarte. Im letzten Jahr bin ich, und viele meine Freunde, 16 geworden. Aufgrund der andauernden Maßnahmen, war es uns aber nicht möglich diesen Tag zu feiern. Außerdem ausgefallen ist der Muddy Angel Run, ein Lauf für Frauen durch Matsch und Schlamm, mit dem man „Brustkrebs Deutschland e.V.“ unterstützt. Genauso ausgefallen ist der Herbstmarkt in Hollenstedt, und damit ist auch meine „Hip Hop Jumper“- Karte vom letzten Jahr, 2019, dieses Jahr nicht mehr zum Einsatz gekommen. Auch mein Handball Training lag die meiste Zeit auf Eis, der kleine Handballanhänger, und selbst wenn es stattfinden durfte, mussten wir bestimmte Hygieneregeln einhalten. Die Saison, die wir dieses Jahr in der Oberliga gespielt hätten, hat gar nicht erst gestartet. Als letzte mediale Übersetzung habe ich oben den Hintergrund mit „Happy New Year“ Haarschmuck beklebt. Das steht erstmals dafür, dass auch Silvester nicht gefeiert werden konnte wie sonst, steht aber auch dafür, dass wir alle jetzt hoffen, dass das neue Jahr nicht von dem Virus bestimmt wird und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Insgesamt sind in dem vergangenen Jahr viele Ereignisse, wie Urlaube, Feiern oder Hobbys, wegen des Virus ausgefallen. Auch in der Zukunft wird uns Corona noch begleiten, auch wenn wir natürlich hoffe, dass es so schnell wie möglich verschwindet. Mit meinem Corona- Museum wollte ich zeigen, wie viel für mich, was mir viel bedeutet hat und worauf ich mich ewig gefreut habe, ausfallen musste.