20. Dezember 2020

Der Mensch als Wesen, das neben sich steht: Wie sich Corona auf unsere Selbstreflexion auswirkt

„Selbstreflexion ist für zwischenmenschlichen Umgang von größter Bedeutung– seit Corona noch viel mehr.“ Dr. Astrid Dobmeier auf De.Selfie. In dem Onlineartikel schreibt die Autorin über Selbstreflexion und ob und wie man sie erlernen oder ausführen kann. Aber inwiefern müssen wir in Zeiten von Corona über unser eigenes Verhalten nachdenken?

Selbstreflexion meint über sich selbst aktiv nachzudenken. Das bedeutet, sein Denken, Fühlen und Handeln zu analysieren und zu hinterfragen mit dem Ziel, mehr über sich selbst herauszufinden. In den letzten Monaten bot sich uns viel Zeit, um genau dies zu tun.

Vor allem die Rücksichtnahme auf andere stand im Vordergrund, wie zum Beispiel durch das Tragen der Maske, eine Pflicht die vielen nicht gefiel. Aber woher weiß man überhaupt, welches Verhalten das Richtige ist?

Nicht nur in Verbindung mit Corona konnte man Selbstreflexion erleben, sondern auch in seinen eigenen vier Wänden. Man konnte Vorsätze erfüllen, wie mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen oder neue Dinge zu lernen. Mehr Sport machen, die Ernährung umstellen oder Meditieren. Sich selbst finden, wenn die Existenz nicht klar war und sich neu erfinden. Entschließen, neue Wege zu gehen. Vielleicht auch einfach mal vor den Spiegel stellen und überlegen: „Ist es dein Lächeln, was andere sympathisch finden? Sind es deine Augen, die anderen zuerst auffallen? Und darüber hinaus, wer bist du und was macht dich aus?“

Zu wissen, worin man gut ist, was seine Stärken sind, sollte nicht etwa dazu dienen einen Konkurrenzkampf zu starten, in dem Arroganz und Neid entstehen. Sondern viel mehr als ein Weg, sich selber besser kennenzulernen und zu wachsen. Als Interesse an dir selbst und ja, irgendwie auch den Menschen um dich herum. Wie sehen dich andere und kannst du dich mit dieser Ansicht identifizieren? Wie möchtest du von anderen gesehen werde und inwiefern muss sich dein Verhalten dazu verändern?

Nur die Selbstreflexion selbst, bringt dich aber nicht unbedingt voran. Vor allem aber der Wille etwas zu ändern, wenn denn nötig. Gerade in Zeiten von Corona neigen wir dazu über das Verhalten der anderen zu urteilen. Die Querdenker, Maskengegner oder auch Freunde und Familie, die, die deine eigene Meinung nicht teilen, bekommen schnell einen abwerteten Blick zugeworfen. Aber was genau zählt denn jetzt überhaupt noch? Ist es nicht wichtiger, sich selbst kritisch anzublicken, statt andere?

In Zukunft sollte ein jeder besser auf sich selber achten, über sein eigenes Verhalten urteilen, statt über das der anderen. Denn nicht ein Auge aufs Umfeld verbessert einem die Sicht auf einen selbst, sondern alleine der pure, ehrliche Blick der Reflexion.

Und überhaupt! Ist Weihnachten nicht das Fest der liebevollen Blicke?

Marei und Vanessa

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